VORHER
meine alte küche war nach 25 jahren nutzung (21 durch mich) irgendwie durch.
ich habe über die jahre zwar geräte getauscht, fliesen ausgebessert und dinge wie die boards und die unterschrankbeleuchtung dazuerfunden, aber
kosmetik stößt irgendwann an grenzen. alle schränke waren ihrem ende einfach nahe,
die inneneinrichtung des neubaus war nur auf 20 jahre ausgelegt. gut ist, daß sich das gebäude jetzt nicht mehr bewegt.
bis vor 10 jahren sind mir und allen nachbarn fliesen gesprungen oder abgefallen, weil das mauerwerk noch in bewegung war.
gut ist auch, daß ich inzwischen genau weiß was ich will und was stilistisch zum rest der wohnung paßt.
die küche ist der letzte bereich der wohnung (die ich vor 12 jahren gekauft habe), der noch nicht renoviert ist.
PLANUNG
in den raum paßt keine fertigküche von der stange.
einen online küchenkonfigurator wollte ich auch nicht benutzen, denn davon gibt es 100 und das sind, glaube ich, alles fallen, die opfer an ein beklopptes "küchenstudio" binden.
ich hatte auch keine lust die küchenmöbel selbst zu entwerfen und zu bauen.
aber wenn man genau weiß, was man will, kann man küchenmöbel online einzeln konfigurieren, kaufen und dann alles selbst einbauen.
das war mein plan und auch viel billiger, obwohl mich der aspekt rein gar nicht interessiert.
mir ist vielmehr wichtig, daß ich so die geschwindigkeit des umbaus kontrolliere. wenn ich lust drauf habe und etwas tun will, tue ich etwas. ansonsten verschiebe ich es auf später.
das ist der luxus, den ich mir gönne und der seltsamerweise viel weniger kostet als wenn ich irgendwen mit dem umbau beauftragt hätte.
der andere vorteil ist, daß mein gehirn gefordert wird. es ist ungemein gesundheitsfördernd sich mit all den kleinen details zu beschäftigen.
das gehirn ist dafür gemacht probleme zu lösen. wenn man es nicht dafür benutzt, geht es schneller kaputt als es das ab mitte 20 sowieso tut.
ich wollte erst obenrum renovieren und dann untenrum. also erst alles oberhalb der arbeitsplatten erneuern und dann alles unterhalb inklusive der arbeitsplatten selbst.
so kann ich die halbe küche immer problemlos weiterbenutzen, was die nummer extrem vereinfacht.
mein einziges planungsdokument war diese skizze. den rest visualisiere ich mir in meinem schädel : )
ARBEITSSCHRITTE
dies sind grob die sachen, die ich in zeitlicher reihenfolge gemacht habe:
- alte deckenlampe (cooles original aus den 60ern oder 70ern) abschrauben, verschenken, decke streichen, neue deckenlampe (cooles original aus den 20ern) veredeln und anschrauben.
weil das ding wohl eigentlich für den einbau in eine abgehängte decke vorgesehen ist, habe ich zwei ringe
aus holz ausgesägt, die kanten rundgefräst, blau angemalt und alles mit dem lampensockel verklebt.
die leuchtmittel sind warmweiße 4 watt kugeln, die zusammen ne ganze menge licht abgeben.
als eine alternative beleuchtung nehme ich später wieder dieselben unterschrank LEDs, die auf dem vorher bild zu sehen sind.
- etappenweise zeugs bestellen vermeidet, daß die wohnung mit material zumüllt.
ich hätte auch gar nicht genug platz, um 8 neue schränke, eine neue dunstabzugshaube, eine neue spülmaschine und eine neue kühl-gefriefkombination zwischenzulagern, daher habe ich ende dezember erstmal vier oberschränke bestellt. die lieferzeit beträgt 8 wochen.
- alles oberhalb der arbeitsplatte abschrauben und zeugs in der wohnung verteilen.
- boards, abzugshaube und schrankblenden kleinsägen und wegschmeißen. oberschränke restnutzen bis die neuen da sind.
- wände spachteln und glattschleifen.
- fliesen wegmeißeln, hintergrund glätten, anschleifen und tiefengrundieren.
- das neue 30 cm breite board in der ecke schweiße ich aus 2 x 2 cm vierkantstahlrohr. die rohre hab ich schon mal zurechtgesägt.
obendrauf kommen unzerstörbare 8 mm hart-PVC platten. das ganze wird in beiden richtungen etwa einen meter lang.
- statt der fliesen habe ich drei große 3 mm alubleche von 60 cm höhe aufgeklebt.
dabei ist wichtig einen dauerhaft fexiblen kleber zu verwenden, denn aluminium dehnt sich bei temperaturänderung doppelt so stark wie beton.
man muß die rückseite einer aluplatte erst mit waschbenzin entfetten, dann die unsichtbare oxidschicht abschmirgeln und die platte dann sofort verkleben, bevor sich nach etwa 10 minuten eine neue oxidschicht bildet.
die senkrechten fugen sind mit grauem silikon verfugt. die obere kante ist sauber und bleibt ohne abdeckung,
unten kommt später wieder so eine abschlußleiste hin, aber natürlich erst nachdem unterschränke und arbeitsplatte getauscht sind.
alles in allem ändern die alubleche die anmutung der küche enorm. das ist schon jetzt eine ganz andere küche.
- wichtig: wenn du das nachbaust, verbinde den erdleiter der steckdosen mit dem jeweiligen alublech, denn sonst kannst du tot gehen und das will ja keiner.
- das gewürzregal habe ich selbst mit FreeCAD entworfen
(dateien sind auf 3d@www) und 3D gedruckt.
zwischen die beiden plastikteile werden vier alustangen gesteckt und das ganze an das alublech geklebt.
ich habe das ganze total überdimensioniert und massiv ausgedruckt, was jeweils 18 stunden dauerte.
für beides gibt es zwar eigentlich keinen grund, aber ich mag einfach schwere dinge, die ewig halten.
das ist ein schönes nachhaltiges konzept und das gegenteil von schnelllebigem wegwerfscheiß.
- offtopic: ich empfehle als minimalpalette: chilli, paprika, kala namak, ceyennepfeffer, oregano, curry, kümmel und eine pfeffermühle.
alles darüber hinaus ist eigentlich unnötig. die streuer kann man einzeln kaufen und für jedes gewürz habe ich noch ein großes 1,5 liter glas,
in dem ich das aufbewahre. darum bestelle ich immer 500g tüten und kaufe keine miniportionen im supermarkt.
- bei meinem zum gewürzregal passenden selbstentworfenen küchenrollenhalter
(dateien sind auf 3d@www)
stammt der stab von meinem alten rollenhalter und der hat an beiden enden so metallkugeln.
dafür habe ich löcher in den halterungen "designed".
die mußte ich zwar mit nem akkuschrauber und einem schleifstein noch minimal nachschleifen, aber jetzt funktioniert das märchenhaft.
die kugel "klickt" mit leichtem druck in die halterung.
- das metallskelett des boards hat nur 90 grad und 135 grad winkel. daher habe ich für's schweißen eine halterung gebastelt, die die stäbe in position hält.
und die nicht sofort feuer fängt, weil die anschläge aus metall sind und vier kleine metallplatten unter den stangen liegen.
das braten und backen findet wieder traditionell in meiner backstube statt.
das tolle weiße funkenspritzschutzblech habe ich in meiner alten dunstabzugshaube gefunden. sachen gibt's.
als schutzkleidung trage ich ein paar fahrradhandschuhe und eine alte jacke falschrum, also über den bauch statt über den rücken.
das reicht für die insgesamt 12 x 2 x 4 = 96 cm zentimeter schweißnaht völlig aus.
- die vier oberschränke (nobilia, schiefergrau premium matt) kamen nach 8 wochen an. die blende des schranks ganz links faltet sich nach oben weg
und ist 7 cm überhalb der aluplatte montiert. der kleine schrank daneben klappt ungefaltet nach oben und ist in 20 cm höhe.
die klappe öffnet sich übrigens mit 1 mm abstand zum schrank ganz links ... puh.
der schrank daneben hängt 1 mm über dem alu und faltet sich nach oben und der eckschrank ganz rechts geht klassisch zur seite auf.
in der hinteren linken ecke steht nachher der kaffeeautomat und der reiskocher.
da kann dann wasserdampf abziehen und man kommt von oben an wassertank, bohnenfach und den reistopf ran.
die unterschiedliche höhe der schränke ist wegen dem board, was da noch hinkommt.
und ich wollte keine dieser klotzküchen, bei der alle schränke einen rechteckigen klotz bilden.
ich finde es ist cooler, wenn die sachen etwas unterschiedlich hängen.
rechts eine edle dunstabzugshaube, die für den kühlschrank, der rechts hinkommt aber leider 1,5 cm zu breit ist.
darum werde ich von der glasplatte mit nem dremel und ner diamandscheibe noch einen streifen wegschneiden.
dabei sind staubmaske und schutzbrille extrem wichtig, denn glasstaub will man auf gar keinen fall im körper haben.
und das mache ich auch nicht in der wohnung, sondern bei starkem wind auf dem balkon.
ganz rechts habe ich noch eine kleine 3 mm aluplatte angeklebt, die das küchentuch und die schere vor der wand schützen. oder umgekehrt.
die haken sind angeklebt.
die 15 liter bier auf dem schrank sind übrigens alkoholfreies radler. also nicht falsch interpretieren.
und ganz links steht mein remote-rechner, der mit seinen acht ventilatoren in der küche ruhig laut sein darf.
was mich übrigens begeistert ist die mechanik der schränke. um die riesige blende des schranks links nach oben zu falten,
reicht der kleine finger und man braucht dafür überhaupt keine kraft.
beim schließen genauso und die letzten zentimeter schließen sich ganz langsam von selbst. das fühlt sich an wie zauberei.
mechanik fand ich schon im studium toll. ich habe das zwar nur vier semester gehört,
aber das war definitiv ein höhepunkt in der ausbildung zum universalgelehrten (a.k.a. elektrotechnikstudiumbesteher).
- weil mit dem anbieter (inone) alles gut geklappt hat, habe ich danach die unterschränke und den kühl/gefrierkombiumbauschrank bestellt.
die waschmaschine steht frei, alles andere wird einbaukram im gleichen design wie die oberschränke. der neue geschirrspüler wird vollintegriert und braucht nur eine blende.
die lieferung der schränke dauert 5 wochen und müsste anfang april ankommen.
- damit mir die bude dann nicht überquillt, habe ich schon mal einen geschirrspüler, eine kühlgefrierkombination und
- ich war grad in schwung - auch eine neue unterbaufähige waschmaschine bestellt. das wurde alles nach vier tagen geliefert und ich betreibe das zeug vorerst ohne umbau und verblendung.
hier ein vorabfoto von "untenrum":
auf der ökologischen negativseite steht neben dem alublech, daß die waschmaschine noch ein paar jahre funktioniert hätte
und ich die mit dem kauf der neuen relativ grundlos entsorgt habe.
auf der positivseite steht, daß ich meinen bisherigen guten kühlschrank zur adoption in den vierten stock vermitteln konnte.
er ist jetzt in guten händen, erzeugt in geschätzt 10 metern entfernung eine eiseskälte und läßt herzlich grüßen.
- um die drei arbeitsplatten, die gemeinsam das U bilden, zu bestellen und gleich zuschneiden und fräsen zu lassen habe ich erstmal das internet abgesucht,
aber außer so ikeazeugs, leerem werbegelaber und high-tech unsinn nichts passendes gefunden.
dann war ich im baumarkt um die ecke und die hatten zwar einen schnellen zuschnittservice, aber die zur auswahl stehenden platten waren nicht so dolle.
daraufhin habe ich online weitergesucht und nach vielleicht 3 stunden einen bayrischen schreiner entdeckt (schreinerartikel.de), der exakt anbot, was ich haben wollte.
man muß also einfach nur am ball bleiben. hinter 10 irreführenden küchentrends, 20 bekloppten youtubevideos und 100 verpeilten webseiten verbarg sich eine gute quelle.
stundenlange recherche lohnt sich und schützt davor sich jahrzehntelang über eine irgendwie unpassende küche zu ärgern.
meine hell-milchglas-grünlichen arbeitsplatten haben drei wochen lieferzeit und werden daher in etwa zeitgleich mit den schränken ankommen.
- als ich das metallgerüst des boards etwa halb fertiggeschweißt hatte, habe ich bemerkt, daß es in der höhe verzogen war.
denn geschweißte sachen verziehen sich immer. das liegt in der natur des schweißens an sich.
darum habe ich das ganze mit gekonnter hebelwirkung und brachialer gewalt gebogen, bis es horizontal wieder plan war und habe die konstruktion dann zuende geschweißt.
dummerweise hatte sich das ganze auch in der fläche! verzogen.
die stangen der hinteren seite waren an der stelle, an der die beiden querleisten drangeschweißt sind, leicht verbogen.
dagegen hätte nur geholfen mit zusätzlichen und eigentlich überflüsssigen schweißnähten auf der außenseite alles in die gegenrichtung verziehen zu lassen.
bei meiner liegeradschwinge habe ich das damals so gemacht. hier blöderweise nioht, weil ich es zu spät bemerkt habe.
ich kann mit dem verzug aber gut leben, weil die hintere kante ja sowieso durch darauf stehenden geräte komplett verdeckt ist.
außerdem erhöhen so kleine stümpereien ja den wert, den ich selbstgemachtem zuschreibe. ich sehe das als coolen "welding amateur industrial shabby chic" made in börlinn!
- ich habe dann die sichtbaren schweißnähte mit der flex flachgeschliffen, mit einer stahldraht-topfbürste auf dem akkuschrauber
saubergebürstet und mit klarem zaponlack besprüht. die drei zugesägten PVC platten sind mit ein paar versenkten linsenkopfschrauben auf den rahmen geschraubt.
um die kabel der geräte durchzuführen habe ich mit einer topfsäge noch zwei große löcher reingebohrt.
- zur befestigung habe ich drei sehr stabile schwerlastwinkel an die wände gedübelt und das board daran festgeschraubt.
ich hatte übigens glück, daß 8 der 9 bohrungen in sehr festem mauerwerk sitzen. nur ein dübel ist in einem weicheren bereich gelandet.
zur not hätte ich noch einen vierten winkel angebracht, denn meine wände stecken voller überraschungen.
das board ist sehr schwer und sitzt jetzt bombenfest. da könnte sich problemlos ein kleiner elefant draufsetzen ohne daß sich was bewegt.
- auf der unterseite des boards sitzt eine steckdosenleiste sowie ein schalter und ein LED trafo für die unterschrankbeleuchtung.
die kabel befestige ich mit so aufgeklebten haltenupsis und kabelbindern.
- ganz rechts habe ich übrigens noch eine ankerplatte drangeschweißt, an die mein professioneller spülmittelspender kommt.
so einen habe ich schon im badezimmer und vor einem jahr einen zweiten für die küche gekauft.
den gab es nur noch in london, er kostete auch knapp 300 euro glaube ich und hatte drei monate lieferzeit.
wie schon im bad habe ich die weiße platte 3D gedruckt, eingeklebt und einen winkel draufgeschraubt.
so ein 500 ml spender funktioniert super und hält praktisch ewig.
den schlüssel zum öffnen habe ich etwas kleiner gesägt und eingeklebt, damit er nicht rausfällt.
- beim versuch mit einem dremel, einer diamandtrennscheibe und einem staubsauger einen 21 mm breiten streifen von der abzugshaubenglasplatte wegzuschneiden
ist mir die platte in 1000 stücke zersprungen. die stand wohl leicht unter spannung.
aber halb so wild. ich fand den sinnlosen zierstreifen eh blöde. die abzugshaube funktioniert auch ohne platte davor und sieht sogar cool aus.
ich werde sie daher erstmal nicht durch eine andere große platte ersetzen.
- zwei halbtransparente türkisblaue plexiglasplatten sind jetzt übereinander mit winkeln auf der abzugshaube befestigt.
dahinter ist das touch bedienfeld angeschraubt und die inneren 6 schrauben sind auf der rückseite mit sehr feinen kupferdrähten mit den jeweiligen kontakten verbunden.
durch berühren kann man die leistungsstufen und das eingebaute kochlicht untendrunter ein- bzw. wieder ausschalten. die LEDs leuchten durch das plexiglas durch, so wie vorher durch die glasscheibe.
der abnehmbare metallfilter vornedrauf wird zwar schutzig, aber den kann ich ja alle zwei wochen statt alle zwei monate in die spülmaschine gegenüber tun.
ich finde das wesentlich schöner und luftiger als die große schwarze originalscheibe. und wenn mir das türkis nicnt mehr gefällt,
kann ich einfach eine andersfarbige zweite platte auf die erste schrauben.
ich habe als dezentere alternative noch eine "eisblaue" mitbestellt, die in etwa die farbe des lichts ganz unten rechts im bild hat.
zwei schnitte - zehn 5mm löcher gebohrt - zehn schrauben raus - zehn schrauben rein - farbwechsel fertig.
das mache ich aber vermutlich erst, wenn ich die bude verkaufe und das ist vermutlich nie.
- die 1 watt LED photonenwerfer meiner alten küche habe ich mit neuer orangener farbfolie beklebt und gemeinsam zaubern die jetzt wieder ein szeniges chillout licht.
alle leuchten hängen parallel an dem LED trafo, der mit dem schwarzen kippschalter geschaltet wird, der links unter dem board angeschraubt ist.
ich mache später nochmal ein schärferes foto, aber der eindruck stimmt mit der wirklichkeit ganz gut überein.
die spiegelungen im alublech haben deutlich mehr reiz als bei den alten fliesen auf dem foto ganz oben.
- mein kleingeräteensemble wirkt jetzt zwar wild zusammengewürfelt, aber damit muß man in einer 4½ quadrtatmeter küche nun mal leben.
ich werde mir auch keine neuen geräte anschaffen, nur weil farbe oder design nicht optimal passen.
die drei geräte in der mitte (wasserkocher, reiskocher und kaffeeautomat)
erzeugen wasserdampf und der kann über den "kamin" zwischen den oberschränken einfach nach oben abziehen.
man kommt auch problemlos an alles ran. beim toastbrot hatte ich etwas bedenken, aber auch das paßt, ohne daß man es in den toaster biegen muß : )
um feuchtigkeit und wärme von den oberschränken fernzuhalten sind an den blendenunterkanten und seitenkanten aluwinkelleisten mit etwas silikon angeklebt.
die unterseiten habe ich mit passend zugeschnittenen blechen beklebt, die rundum bündig abschließen.
auf die bleche über dem toaster und der mikrowelle kommen noch aufklebbare alu-glasfaser hitzeschutzmatten.
so kommen weder feuchtigkeit noch hitze an bzw. in die schränke.
- meine zwei bestellten unterschränke mußte ich noch umbauen, weil es die in meinen wunschkonfiguration gar nicht zu kaufen gibt.
es ist jetzt je ein massiver holzbalken senkrecht in der mitte befestigt, um daran die türschaniere zu schrauben.
und weil der rechte schrank zwei schubladen nebeneinander hatte und ich die zweite auch verwenden wollte, mußte ich sie noch unterhalb der anderen befestigen.
dafür habe ich mit einer nicht benötigten türplatte und dem originalen schwächlichen holzbalken diese plastigbrücke in der mitte nach unten verlängert und die schubladenführung drangeschraubt.
an beiden schränken wird je eine tür durch ein einfache festgeschraubte blende ersetzt, weil man die türen sowieso nie öffnen könnte.
davor steht nämlich rechts der herd und links die waschmaschine.
- eine herausforderung ist, sich die schritte vorab genau zu überlegen. man muß zum beispiel erst auf dem spülenschrank die aussparung für das spülbecken aus dem arbeitsplattensegment aussägen,
dann die ränder abdichten, dann zur sicherheit nochmal mit aluband abkleben, dann die beiden hinteren unterschränke an die drei aufputzrohre (architekturfehler) anpassen und ausrichten,
dann den linken schrank wieder etwas vorziehen, dann die platte auflegen,
dann das spülbecken mit montiertem wasserhahn (ist sonst ein riesen gefummel) einkleben, dann den schrank unter das board schieben und dann erst alles fixieren.
- hier ein zwischenstand, an dem man die untenrum zusammenbaukonfiguration sieht. rechts und links blieben und bleiben knapp 20 cm frei.
das wußte ich selbst nicht, bis ich die alten schränke ausgemessen und die neuen bestellt habe.
der trick besteht darin, alles zu nivellieren und halbwegs eben und gerade zu verschrauben, so daß die drei teile der arbeitsplatte exakt zusammenpassen.
- die fertige ansicht. leider versagen meine kameras und ich habe gerade keine lust mich da reinzufuchsen. wahrscheinlich mache ich bald nochmal ein besseres bild.
die schränke haben in wirklichkeit alle die gleiche farbe und die arbeitsplatte hat so eine hellgrüne glasoptik. die wände sind alle blütenweiß.
als abschlußleiste habe ich einfach 10x20 mm alu-winkelprofile genommen und die mit silikon auf arbeitsplatte und alurückwand geklebt.
rechts neben dem kochfeld habe ich noch eine 3 mm aluplatte aufgeklebt, weil der hochschrank dem wasserdampf und den fettspritzern sonst nicht lange standgehalten hätte.
- der ungefähre kassenbon:
deckenlampe 450 €
oberschränke 1700 €
abzugshaube 450 €
alubleche 600 €
kühlschrank 1100 €
geschirrspüler 900 €
waschmaschine 600 €
unterschränke 1650 €
hochschrank 550 €
arbeitsplatten 550 €
kleinkram 900 €
-------------------------
summe material 9450 €
wohnungswertsteigerung ca. 40000 €
arbeitszeit ca. 150 std
-------------------------
indirekter stundenlohn ca. 200 €
|
- fazit:
trotz ärgernissen (die hamburger blech-zuschneidefirma z[...]i.de sollte man meiden wie die pest) lief es insgesamt recht rund und die küche ist jetzt um längen besser als vorher.
der platz in den schränken hat sich gefühlt verdoppelt, die raumnutzung ist viel effektiver und es ist jetzt logischerweise alles mehr auf meine persönlichen bedürfnisse und vorlieben gebürstet.
wenn man alles selbst entwirft, zusammenstellt und zusammenlötet spart man natürlich enorm, lernt viel und hat spaß dabei,
aber das ergebnis ist dann nur so 98% perfekt, weil man ja kein profi ist, sondern den küchenbastelquatsch zum ersten mal macht.
ich selbst würde das wieder so machen. ob das ggf. auch was für dich wäre oder ob du ein "küchenstudio" einschaltest, mußt du selbst entscheiden.