spontanmarathon
(humanbiologisches selbstexperiment 19473)

 

 

die versuchsbeschreibung

zunächst mal die zum verständnis nötige amtliche definition:

spontanmarathonläufer

jemand, der obwohl er seit 20 jahren keinen meter mehr gelaufen ist,
an einem marathonlauf teilnimmt, nur um zu sehen, wie weit er wohl kommt.
auch auf die gefahr hin, sich dabei komplett zum horst zu machen.
oder wegen kreislaufversagens vorzeitig in`n stecker zu beißen.

als eben solcher habe ich am 24. september 2006 am 33. berlin-marathon teilgenommen.
hier bei mir umme ecke.
mit der startnummer 19473.
in einem rennen mit der weltspitze!
wenn die schon mal alle zu einem kommen, kann man ja auch mitlaufen.
obwohl ich vom laufen soviel wußte (und weiß), wie ne kuh vom melken.

ich war und bin zwar allgemein konditionsseitig ziemlich fit, aber eben nur wenn es um radfahren geht.
was radfahren betrifft sind meine beine tip top und ich habe da ne menge muskeln.
nur benutzt man zum radfahren und zum laufen unterschiedliche muskelgruppen.
also hieß das nicht so sehr viel.

damit das experiment nicht verfälscht wurde, bin ich, wie gesagt, auch zur vorbereitung keinen meter gelaufen.
meine laufschühchen habe ich kurz vorher auf der loveparade eingetragen : )

 

das protokoll

 

die zahlen

meine zeit war 5:58:27.
ob das gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen, weil ich sonst niemanden kenne, der noch nie gelaufen ist.
ich gehe einfach mal von spontanmarathon-weltbestzeit aus.
der detailkassenbon sah folgendermaßen aus:

rang29727
klassenrang4286 (m35)
geschwindigkeit7.1 km/h
8:30 min/km
km 50:34:29
km 101:11:37
km 151:47:41
km 202:24:55
km 21,22:34:02
km 253:04:54
km 304:00:21
km 354:47:09
km 405:40:24
km 42,1955:58:27

 

 

die schadensdokumentation

ich hatte vorher, währenddessen und auch nachher keinerlei krämpfe. kreislaufseitig hatte ich trotz 26 grad auch zu keiner zeit probleme. außer ein mal in der nacht. da hatte ich nach dem aufstehen einen 3-minütigen schweißausbruch mit leichter übelkeit. aber nach hinsetzten und 3 minuten war das auch wieder weg.

meine füße waren wie durch ein wunder so gut wie unversehrt. nicht mal ne blase hatte ich. nur leichten muskelkater, so wie auch im unterschenkel. lediglich in den oberschenkeln hatte ich schweren muskelkater. aber der war ziemlich gut verteilt, also es hat es offenbar keinen einzelmuskel getroffen, sondern alle etwas. leichten muskelkater hatte ich noch in den schultern und im bauch bis unter die rippen. sachen gibts...

 

fazit

es hat sehr großen spaß gemacht - die strecke - die zuschauer - das wetter - die erfahrung, aber ich glaube, laufen wird doch nicht mein neues hobby. radfahren macht mir - zumindest vorerst - mehr spaß. es ist aber sehr interessant berlin an einem vorbeiziehen zu sehen, während man läuft. irgendwie habe ich gar nicht mitgekriegt, wie ich vorangekommen bin, da es im vergleich zum rad so ungewohnt langsam ging. und dann habe ich mich alle 5 km gewundert: oh. mitte! - oh. kreuzberg! - oh schöneberg! - oh. stegliz! - ... und wußte im grunde gar nicht, wie ich da hingekommen bin.

 

hochglanzfotos des herrn laufwunders (für die damenwelt interessant)

zwei kilometer vor dem einlauf

 

zwei meter nach dem einlauf

die zeit in der anzeige ist übrigens die des ersten starterfeldes. meine ist 5:58:27.
und die beule am bauch ist nicht mein waschbärbauch, sondern ne gürteltasche mit handy und zeugs.
und ich trage auch keinen schwarzen minirock, sondern eine laufhose!
man man man! fotos sind immer so doppeldeutig.
echt dumm gelaufen. (das mit den fotos)

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